Globale Trends und EMEA-Perspektive: Digitalisierung, KI und Nachhaltigkeit als Transformationsmotoren
Die Design- und Fertigungsindustrie steht vor einem tiefgreifenden Wandel. Der aktuelle „State of Design & Make 2025“-Report von Autodesk – eine jährliche, globale Langzeitstudie – analysiert die wichtigsten Entwicklungen in Architektur, Ingenieurwesen, Bauwesen, Fertigung sowie Medien und Unterhaltung. Der Bericht basiert auf den Einschätzungen von über 5.500 Führungskräften weltweit und bietet fundierte Einblicke in Strategien, Herausforderungen und Chancen, die die Zukunft der „Design & Make“-Branche prägen.
Globale Erkenntnisse: Wandel mit Weitblick – Digitalisierung als Stabilitätsanker
In einem Jahr, das durch geopolitische Unsicherheiten, Inflation und technologische Umbrüche geprägt ist, zeigt der Bericht: Digitale Transformation wirkt stabilisierend. Unternehmen, die frühzeitig in digitale Technologien investiert haben, berichten von messbaren Verbesserungen in Kundenzufriedenheit, Produktivität und Innovationskraft – häufig mit über 50 % Return on Investment (ROI).
Digital reife Unternehmen – also jene, die ihre digitale Transformation weitgehend abgeschlossen oder strategisch integriert haben – sind deutlich widerstandsfähiger, agiler und erfolgreicher in der Talentbindung. Sie diversifizieren ihre Lieferketten, beschleunigen Produktentwicklungszyklen und erschließen neue Märkte selbst in wirtschaftlich angespannten Zeiten.
Herausforderungen bleiben bestehen
Trotz dieser positiven Entwicklungen stehen Organisationen weiterhin vor großen Hürden. Zu den meistgenannten Herausforderungen zählen:
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Kostenkontrolle in einem Umfeld steigender Preise,
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fehlende Fachkräfte, insbesondere mit KI-Know-how,
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und technologische Unsicherheiten bei der Implementierung neuer Tools.
Nachhaltigkeit wird zum Wettbewerbsvorteil
Ein bemerkenswerter Trend im Bericht ist die Verschiebung der Perspektive auf Nachhaltigkeit: Von der regulatorischen Pflicht hin zur wirtschaftlichen Chance. Weltweit sagen 72 % der befragten Führungskräfte, dass nachhaltige Maßnahmen über 5 % des jährlichen Umsatzes generieren können.
Dabei spielt KI eine zentrale Rolle: Zum zweiten Mal in Folge gilt Künstliche Intelligenz als der wichtigste Enabler für Nachhaltigkeit – durch Effizienzgewinne, optimierte Materialnutzung und datengestützte Designprozesse.
Werfen Sie einen Blick auf den vollen Report von Autodesk

Der EMEA-Fokus: Stabilität durch Technologie und Eigenverantwortung
Die speziell für Europa, den Nahen Osten und Afrika (EMEA) ausgewertete Teilstudie beleuchtet regionale Unterschiede – und Stärken.
Digitalisierung als Wachstums- und Resilienzstrategie
Auch in der EMEA-Region zeigen digital reife Unternehmen ein starkes Leistungsplus. Sie berichten über:
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eine um 25 % höhere Wahrscheinlichkeit, „überdurchschnittliche“ Unternehmensperformance zu erzielen,
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eine 31 % größere Bereitschaft, in den letzten drei Jahren investiert zu haben,
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und eine deutlich höhere Zukunftszuversicht trotz unsicherem Umfeld.
Die größten Barrieren für digitale Transformation bleiben jedoch:
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steigende Kosten (46 %, ein Anstieg gegenüber 2024),
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Zeitmangel zur Einführung neuer Tools,
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sowie Fachkräftemangel, insbesondere im IT- und Technologiebereich.
Sustainability: Vom Reagieren zum Handeln
EMEA-Unternehmen zeigen ein wachsendes Eigenengagement für Nachhaltigkeit. 96 % der befragten Organisationen geben an, konkrete Maßnahmen zu setzen – unabhängig vom Druck durch Stakeholder. Die Rolle externer Gruppen wie Kunden oder Investoren nimmt ab; zugleich erkennen Unternehmen vermehrt die strategische Bedeutung nachhaltiger Initiativen.
Inzwischen glauben 72 % der Führungskräfte in EMEA, dass Nachhaltigkeit einen klaren finanziellen Nutzen bringt. Besonders digital fortgeschrittene Organisationen sehen sowohl kurzfristige als auch langfristige Vorteile – und investieren entsprechend.
Ein interessanter regionaler Aspekt: Länder wie Deutschland und die nordischen Staaten haben im Jahresvergleich deutliche Zuwächse bei der Nutzung von KI für nachhaltige Projekte gezeigt – unter anderem durch staatliche Förderungen und strategische Nachhaltigkeitsziele.
Künstliche Intelligenz: Zwischen Aufbruch und Ernüchterung
Während KI weiterhin als Schlüsselfaktor für Effizienz und Nachhaltigkeit gesehen wird, kühlt die Euphorie etwas ab. In der EMEA-Region ist der Anteil der Führungskräfte, die glauben, dass KI ihre Branche „verbessern“ wird, im Vergleich zum Vorjahr um 16 % gesunken. Gleichzeitig sagen 47 %, dass KI ihre Industrie auch destabilisieren könnte.
Gründe dafür sind unter anderem:
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Unsicherheit beim Datenschutz,
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fehlende oder schleppende Regulierung,
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Herausforderungen bei der Integration in bestehende Prozesse,
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sowie fehlendes Know-how und Vertrauen in die Systeme.
Trotzdem bleibt KI ein zentrales Thema in strategischen Roadmaps – insbesondere bei digital fortschrittlichen Organisationen, die bereits damit beginnen, Produktivität, Nachhaltigkeit und Designprozesse durch KI zu skalieren.
Fazit: Die Zukunft gehört den Mutigen
Der „State of Design & Make 2025“-Bericht zeigt klar: Digitale Reife, nachhaltige Innovation und eine proaktive Haltung gegenüber neuen Technologien sind die wichtigsten Erfolgsfaktoren in einer Zeit, die von Unsicherheit und Transformation geprägt ist.
Für die EMEA-Region bedeutet das konkret:
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Investitionen in digitale Kompetenzen und Infrastruktur zahlen sich langfristig aus,
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Nachhaltigkeit wird zum Differenzierungsmerkmal bei Kunden und Talenten,
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und KI braucht neben Begeisterung auch eine solide Umsetzungsstrategie.
Wer heute in Technologie, Talent und Nachhaltigkeit investiert, sichert sich nicht nur Resilienz – sondern die Innovationskraft von morgen.
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