Autodesk Informed Design – Eine innovative Lösung für die Zusammenarbeit von Konstrukteuren und Architekten
Was ist Autodesk Informed Design?
In einer Zeit, in der die Anforderungen an Bauprojekte immer komplexer und individueller werden, ermöglicht Autodesk Informed Design es Architekten, Modelle so anzupassen, dass sie den spezifischen Projektanforderungen entsprechen. Konstrukteure wiederum erhalten die Gewissheit, dass ihre Entwürfe genau und herstellbar sind, was eine höhere Planungs- und Fertigungssicherheit bietet.
Wofür wird Informed Design eingesetzt?
Autodesk Informed Design wurde entwickelt, um die Zusammenarbeit zwischen Konstrukteuren, die Autodesk Inventor nutzen, und Architekten, die mit Autodesk Revit arbeiten, zu vereinfachen. Über die Plattform können Bauprodukte und andere Konstruktionsdaten online veröffentlicht und für beide Seiten zugänglich gemacht werden. Dies ermöglicht eine ständige Rückkopplung zwischen den Beteiligten. Architekten haben somit die Möglichkeit, die Konstruktionsdaten an die spezifischen Anforderungen ihres Bauvorhabens anzupassen und sicherzustellen, dass diese den notwendigen Standards entsprechen und praktisch umsetzbar sind.
Ein besonderes Merkmal ist die Flexibilität, mit der Modelle innerhalb der Plattform bearbeitet werden können. Konstruktionsdaten, die von einem Konstrukteur erstellt wurden, lassen sich von Architekten in Revit weiterentwickeln. Die finalen Daten können dann wieder zurück ins Inventor-System überführt werden, um sie zur Herstellung oder für weitere Entwicklungsprozesse zu verwenden. Dieser Workflow sorgt für einen konsistenten und kontinuierlichen Austausch von Informationen, was den Entwicklungsprozess erheblich beschleunigt.

Technische Voraussetzungen für Autodesk Informed Design
Damit Informed Design reibungslos funktioniert, sind spezifische Softwareprodukte auf beiden Seiten erforderlich:
- Für Konstrukteure: Autodesk Inventor – um die Konstruktionsdaten zu erstellen und zu veröffentlichen.
- Für Architekten: Autodesk Revit – um auf die veröffentlichten Daten zuzugreifen und diese zu bearbeiten.
Darüber hinaus bietet die Plattform die Möglichkeit, Plug-ins für Inventor und Revit herunterzuladen. Diese Add-ins erleichtern den direkten Zugriff auf das Autodesk Informed Design-Webportal und machen den Datenaustausch zwischen den beiden Systemen effizient.
Funktionsweise von Autodesk Informed Design
Der Workflow von Informed Design beginnt auf Seiten des Konstrukteurs, der in Autodesk Inventor ein Bauprodukt oder eine Konstruktion erstellt. Diese Daten werden dann über das Informed Design Webportal veröffentlicht. Architekten haben über Autodesk Revit Zugriff auf diese veröffentlichten Modelle und können diese an die spezifischen Anforderungen ihres Bauprojekts anpassen.
Die Bearbeitung erfolgt, indem der Architekt über die Revit-Oberfläche auf die im Portal hinterlegten Daten zugreift. Ein zentrales Feature ist die Möglichkeit, verschiedene Modellzustände zu verwalten. So können sowohl detaillierte als auch vereinfachte Versionen eines Modells angelegt werden, beispielsweise eine primäre, detaillierte Variante sowie eine BIM-konforme, vereinfachte Version. Diese Flexibilität ermöglicht eine optimierte Darstellung je nach Anwendungszweck.
Sobald der Architekt seine Anpassungen abgeschlossen hat, können die Daten zurück ins Webportal gespielt werden. Der Konstrukteur hat dann die Möglichkeit, diese angepassten Daten in Inventor weiter zu bearbeiten oder für die Fertigung zu nutzen.
Ein Praxisbeispiel: Die Modellierung einer Treppe
Ein anschauliches Beispiel für den Einsatz von Autodesk Informed Design ist die Modellierung einer Treppe. Hierbei wurden durch Logik-Regeln verschiedene Modellvarianten erstellt, die flexibel angepasst werden können. Beispielsweise lässt sich über ein Formular die Höhe und Breite der Treppe definieren, sodass sie sich automatisch den vorgegebenen Parametern anpasst.
Der Konstrukteur erstellt das Modell der Treppe in Autodesk Inventor und veröffentlicht es im Autodek Informed Design-Webportal. Der Architekt greift anschließend in Revit auf dieses Modell zu und integriert es in sein Bauprojekt. Dabei kann er verschiedene Varianten der Treppe auswählen, zum Beispiel eine detaillierte primäre Variante oder eine vereinfachte BIM-Version. Beide Modellzustände können je nach Bedarf ausgetauscht werden, um sowohl die Entwurfs- als auch die Herstellungsanforderungen zu erfüllen.
Erstellung und Verwaltung von Produktdefinitionen
Eine der zentralen Funktionen von Autodesk Informed Design ist die Möglichkeit, Produktdefinitionen zu erstellen. Diese Definitionen enthalten alle relevanten Informationen zu einem Bauprodukt, darunter Parameter, Zeichnungen und Modellzustände. Benutzer können sowohl 2D- als auch 3D-Daten in eine Produktdefinition einbinden und verschiedene Ausgabeformate wie DWG, IDW, PDF, STEP oder CSV wählen.
Der Prozess beginnt mit der Erstellung eines Namens für die Produktdefinition, der Auswahl des zugehörigen Inventor-Projekts und dem Hinzufügen der relevanten Dateien. Anschließend können die Parameter, die zur Bearbeitung im Webportal zur Verfügung stehen sollen, festgelegt und geordnet werden. Besonders hilfreich ist die Möglichkeit, mathematische Funktionen und Logiken zu hinterlegen, um die Produktvarianten präzise zu steuern.
Dateiformate und Ausgabemöglichkeiten
Autodesk Informed Design unterstützt eine Vielzahl von Dateiformaten, um sicherzustellen, dass die Konstruktionsdaten den spezifischen Anforderungen sowohl in 2D als auch 3D gerecht werden. Nutzer können ihre Modelle in den gängigen Formaten DWG, IDW, SAT, STEP und CSV speichern. Eine besondere Stärke der Plattform liegt in der Fähigkeit, sowohl Revit-Familien als auch Konstruktionsdaten (IAM-Dateien) auszugeben, wodurch eine lückenlose Dokumentation und Fertigungsplanung gewährleistet wird.
Die generierten Daten können in einem zentralen Ordner im Webportal gespeichert und von dort aus weiter bearbeitet oder heruntergeladen werden. Die Möglichkeit, verschiedene Modellzustände zu exportieren, stellt sicher, dass alle Beteiligten stets auf die neuesten und relevanten Daten zugreifen können.
Kostenstruktur und Verfügbarkeit
Aktuell ist die Nutzung von Autodek Informed Design kostenfrei. Einzige Voraussetzung ist, dass die Balance an Flex-Tokens (Autodesks Token-basiertes Lizenzsystem) nicht bei Null liegt. Für die Generierung von Dateien wird pro Ausgabe ein Flex-Token benötigt, zukünftig soll jede Ausgabe ein Drittel Token kosten.
Zukunftsausblick und Erweiterungen
Zurzeit ist Informed Design nur in der englischen Version und für Revit 2024 und 2025 verfügbar. Zudem sind weitere Spracherweiterungen geplant, um die Plattform einem breiteren Publikum zugänglich zu machen.
Fazit
Autodesk Informed Design bietet eine leistungsstarke Lösung für die Zusammenarbeit zwischen Konstrukteuren und Architekten. Durch den effizienten Austausch von Daten und Modellen wird die Planungs- und Fertigungssicherheit erhöht. Dank der einfachen Integration in Autodesk-Produkte wie Inventor und Revit können Nutzer auf eine Vielzahl an Funktionen zugreifen, um ihre Modelle präzise und effizient zu erstellen und zu modifizieren. Die flexiblen Ausgabemöglichkeiten und die zentralisierte Verwaltung von Produktdefinitionen machen Informed Design zu einem unverzichtbaren Tool für moderne Bauprojekte.
Für weiterführende Informationen und Unterstützung stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung.