Autodesk Inventor Professional

Inventor 2023 | Die neue Version samt Funktionen im Überblick

Blogdatum
27.07.2022

Mit dem neuen Inventor Update am 30. März 2022 wurde der Fokus stark auf Interoperabilität, Teilemodellierung, Baugruppenmodellierung, Leistung und Dokumentation gelegt. Welche Funktionen in diesen Bereichen neu eingebaut wurden, erfahren Sie in diesem Blogbeitrag.

 

Stand 27.07.2022 ist ein neues Update 2023.1 für Inventor verfügbar. Mehr Details zu den neuen Funktionen und Änderungen finden Sie auf der Autodesk Seite zum Inventor 2023.1 Update.

Allgemeine Änderungen

Die Anzeige des Startbildschirms hat sich geändert. Sie finden nun einen vereinfachten Zugriff auf zuletzt geöffnete Dateien und andere hilfreiche Inhalte. Hier können Sie die neuesten Dokumente in der Miniaturansicht oder in der Listenansicht anzeigen lassen.

Auch die Free-Orbit-Navigation wurde bei Verwendung einer 3-Tasten-Maus verbessert.

  • Volles Modell in der Ansicht: Der Drehpunkt ist der Mittelpunkt der Modellgeometrie
  • Modell teilweise im Blickfeld: Der Drehpunkt rastet an der nächstgelegenen Kante/Fläche/Vertex der nächstgelegenen Komponente ein
  • Modell außerhalb der Ansicht: Der Drehpunkt ist die Position des Cursors

Eine weitere Funktion, die Ihnen mit Inventor 2023 zur Verfügung steht, ist das Hinzufügen von externen Regeln und globalen Formularen zur Multifunktionsleiste, damit Sie iLogic-Regeln oder Formulare einfacher ausführen können. Zwei Filter wurden zum Dialogfeld „Anpassen“ hinzugefügt. Auch die Sortierreihenfolge für mehrwertige Parameter können Sie mittels Klick der rechten Maustaste auf einen Parameter in einer beliebigen Spalte, dann „Mehrwertliste bearbeiten“ auswählen und die Funktion „Benutzerdefinierte Reihenfolge“ aktivieren, ändern.

Inventor 2023 führt eine neue Anzeigeoption ein, die die Unterstützung für Hardware-Raytracing in aktuellen Grafikkarten (GPUs) nutzt. Diese Funktion wird GPU Raytracing genannt. Sie befindet sich in Inventor 2023 in einer Vorabversion und wird in zukünftigen Updates verbessert werden. Sie können jetzt wählen, ob Sie CPU- oder GPU-Raytracing verwenden möchten, wobei die GPU eine höhere Leistung und Qualität bietet.

Interoperabilität

Inventor kann zwar bereits Revit-Daten öffnen und die entsprechenden Teile in das eigene Projekt hinzufügen, jedoch ist es nun nicht mehr notwendig eine separate Datei aus Revit zu exportieren und per E-Mail an die Inventor-Benutzer:innen zusenden. Ab sofort können die Revit-Benutzer:innen die Daten auswählen, die gesendet werden sollen und erstellen somit einen Datenaustausch über Autodesk Docs. Die Daten werden in Inventor assoziativ hinzugefügt, weshalb es nicht mehr notwendig ist bei Änderungen die Datei erneut zu versenden, da diese automatisch aktualisiert werden.

Einige Ein-Klick-Workflows sind nun in Zusammenhang mit Fusion 360 in der Multifunktionsleiste verfügbar. Diese Workflows beinhalten unter anderem die Werkzeugpfadstrategien, fortgeschrittene Simulationen, Elektronikdesign oder das Erstellen einer generativen Designstudie.

Auch eine verbesserte Bildtreue beim Öffnen von Fusion 360 Electical-Designs mit Canvas-Daten bringt die Neuerung, wenn Sie bei den Importoptionen unter Objektfilter > „Meshes“ auswählen.

Bestehende Import- und Exportformate wurden ebenfalls aktualisiert:

  • glTF ist ein Open-Source-Format, das Modell-, Szenen- und Animationsdaten speichert. Standardmäßig wird die Datei als .glb ausgegeben. Sie können ab sofort .gltf als Erweiterung eingeben. Beide Export-Dateitypen werden von Taskplaner unterstützt.
    • Die .gltf-Ausgabe besteht aus einer ASCII-Datei, einer Binärdatei und .png-Dateien, welche die Texturen darstellen. Dieser Dateityp wird meist von Personen verwendet, welche den Ausgabeinhalt in einer anderen Anwendung bearbeiten.
    • Die .glb-Ausgabe erzeugt eine Binärdatei, worin alle Texturen enthalten sind. Diese Ausgabe wird meist von Personen, welche nur den Output brauchen, verwendet.
  • JT Import/Export unterstützt die Version 10.6 und 10.7 mit den Berechtigungen „Lesen“ und „Schreiben“. Der UCS-Export wurde hinzugefügt.
  • Die Leistung beim Öffnen von STEP-Dateien wurde verbessert. Auch hier wurde der UCS-Export hinzugefügt.
  • Für den STL-Export wird nun standardmäßig Millimeter verwendet.
  • USDz-Pakete werden häufig in Verbindung mit Augmented Reality verwendet. Der Export verwendet nun ASCII für die Dateibenennung und nicht mehr Unicode.

Teilemodellierung

Dank der Inventor Version 2023 können Sie jetzt Skizzentext oder Geometrie verwenden, um Markierungsfeatures hinzuzufügen. Es können damit auch Lasermarkierungen, Ätzungen oder Gravuren erstellt werden. Die Markierungsfeatures werden in 2D und 3D angezeigt und können im DXF/DWG-Export von flat Pattern exportiert werden. Jeder Markierungsstil wird einer exportierten Markierungsebene in einer DXF- oder DWG-Datei zugewiesen. Sie können jetzt benutzerdefinierte Markierungsstile definieren, Auswahlsätzen innerhalb von Markierungsfeatures zuweisen und die Markierungsgeometrie auf bestimmte Ebenen in einer DXF- oder DWG-Datei importieren.

Gebrochene projizierte Kanten können ab sofort mit einem Mausklick ausgewählt werden. Diese können Sie anschließend mit einem Rechts-Klick auf den Skizzenbrowser-Knoten oder in den leeren Arbeitsbereich, über „Unterbrochene Projektionen auswählen“ mit der Taste „Löschen“ oder „Ersetzen“ bearbeiten. Sie können jetzt Standard-iProperties und benutzerdefinierte iProperties im Skizziertext des Teilmodells verweden. Die iProperties stammen nur aus dem aktiven Modell.

Es sind nun die erweiterten Informationen im Browser auch für Gesicht, Konturflansch und Flansch verfügbar. Es gibt eine neue asymmetrische Option beim Extrudieren eines Konturflansches. Wenn Sie flache Muster nach DWG oder DXF exportieren, können Sie mittels der neuen Option Kurven in tangentiale Bögen umwandeln. Wenn Sie eine neue Komponente innerhalb einer Baugruppe erstellen, können Sie ab sofort Blechschablonen auswählen.

Mit der neuen Version sind Toleranzeinstellungen für Werte innerhalb aller Verrundungstypen verfügbar. Der Befehl „Beziehungen“ funktioniert nun auch mit unterdrückten Features. Hierfür müssen Sie nur mit der rechten Maustaste auf ein unterdrücktes Feature klicken und „Beziehungen“ auswählen. Alle Optionen des Eigenschaftsfensters werden jetzt in den Voreinstellungen für die Fließ- und Dreh-Features beibehalten. Auch die Sichtbarkeit der Features „Solids“, Arbeits-Features (Ebenen, Achsen, Punkte) und Skizzen) können mit der Tastenkombination Alt + V ein- und ausgeschaltet werden.

Baugruppenmodellierung

In Inventor 2023 können Sie die Sichtbarkeit von Nullmengen und die Sequenzierung von Artikelnummern aus den Stücklisteneinstellungen heraus steuern. Unterdrückte Komponenten im Modellstatus werden in der Stückliste als 0 QTY angezeigt und wirken sich auf die Positionsnummern aus. Um die Stücklisten unterdrückter Komponenten zu verwalten und Artikel automatisch fortlaufend zu nummerieren, klicken Sie auf „Stücklisteneinstellungen“ > „Aktivieren oder Deaktivieren“.

Wenn die Funktion „Modellstatus ersetzen“ aktiviert ist, sind die Befehle „iLogic-Komponente platzieren“, „Interferenz analysieren“, „Kontaktlöser aktivieren“ und „In Schweißnaht umwandeln“ in der Multifunktionsleiste deaktiviert. Auch die Zwangsbedingungen wurden erneuert und Sie können jetzt diese Zwangsbedingungen direkt beim Bearbeiten unterdrücken. Ab sofort ist es auch möglich Storyboards umzubenennen – hierfür klicken Sie mit der rechten Maustaste auf den Storyboardtitel und wählen Sie „umbenennen“ aus. Videos können nun mit einer höheren Bitrate (standardmäßig 15fps) mit einem Wert von 1 – 200 exportiert werden. Es gibt ein neues Kontrollkästchen, um dem Muster für Schraubenverbindungen zu folgen, das durch Skizzenmuster gesteuert wird.

Mittels einer iProperty-Informationen können Sie über eine Führungslinie auf das ausgewählte Element verweisen und eine 3D-Beschriftung hinzufügen. Nun können Sie iProperty-Informationen von einer beliebigen Unterbaugruppenebene, die mit dem ausgewählten Objekt verknüpft ist, aus referenzieren.

Die zuletzt verwendeten Werte der Auto-Route, Auto-Route in Skizze konvertieren, Auto-Bemaßung und Auto-Beschränkungen werden im Bereich „Route“ im Dialogfeld „Eigenschaften“ auch nach Schließen des Dialogfeldes beibehalten.

Leistung

Die Grafikleistung bei großen Baugruppen mit vielen Threads, wurde durch das Aktivieren der Funktionen „Multithreading“ und „Konsolidierung für Threads“ verbessert. Das Stanzwerkzeug iFeatures sorgt für eine verbesserte Berechnungsleistung des Blechstanzwerkzeugs für Skizzenmusterpunkte. Auch die Leistung beim Ändern der Komponentensichtbarkeit im Expressmodus wurde verbessert.

Dokumentation

Sie können nun ein Teil vor und nach der Bearbeitung anzeigen lassen, indem Sie eine Überlagerungsansicht für Teile erstellen und dann die gewünschte Ansicht oder den gewünschten Modellzustand auswählen. Mit dem Befehl „Detaileigenschaften bearbeiten“, den Sie im Ansichtskontextmenü entweder im Browser oder in der Zeichnung finden, können Sie die Form der Begrenzung der Detailansicht von kreisförmig auf rechteckig ändern.

Auch Bezugspunkte auf unregelmäßigen Oberflächen, wie beispielsweise Punkte, Kreis und Rechtecke, können nun hinzugefügt werden. 3D- und 2D Leittexte können jetzt Standard-iProperties und Instanzeigenschaften enthalten, die zu übergeordneten Baugruppen des angehängten Teils gehören. Leittexte können außerdem die Instanzeigenschaften des angehängten Bauteils und seiner übergeordneten Komponente kombinieren und somit beispielsweise eindeutige Tags schaffen.

Die Steuerelemente Identifikationslinie und Abstandhalter sind im Dialogfeld Schweißsymbol immer sichtbar und für die entsprechende Schweißspezifikation aktiviert. In diesem Dialogfeld wurde die Option „Richtung der Feldmarkierung“ hinzugefügt, mit der Sie die Richtung der Feldmarkierung festlegen können. „Fest rechts“ ist als Standard beim JIS-Standard definiert und die Option „Automatisch“ ist Standard für andere Normen.

Kantenschweißsymbole verwenden jetzt die neuste verfügbare Norm ISO 2553-2019 und ist standardmäßig für ISO, DIN, ANSI, BSI, GB, JIS, GOST aktiviert (nur bei Schweißnähten).

Eine Pfahl Schweißnaht nach EN ISO 2553:2017 wurde hinzugefügt und ist für ISO, BSI, DIN, GOST (nur in der Schweißnaht) standardmäßig aktiviert. Die Funktion ist auch für die Normen ANSI, JIS, GB, GOST (nur in der Zeichnung) verfügbar, aber nicht standardmäßig aktiviert.

Das Symbol für die Sammlung von Oberflächenbeschaffenheit wurde entsprechend der neuersten Norm EN ISO 1302:2002 aktualisiert. Sie können ein Sammlungssymbol mit Oberflächentextursymbol außerhalb einer Klammer definieren und alle Oberflächentextur-Referenztypen auf dem Blatt einschließt.

Verwenden Sie die neue Funktion „All over“ im Dialogfeld Merkmalskontrollrahmen, um dem Rahmen das Symbol hinzuzufügen. Auch Präfix-, Suffix- und Hilfsmerkmalindikatoren gemäß den Normen ISO 5458 und 54459 können Sie im Dialogfeld für den Merkmalskontrollrahmen hinzufügen. Aktivieren Sie zunächst die Optionen mit Hilfe der neuen Kontrollkästchen, die dem Dialogfeld Stil- und Normeditor hinzugefügt wurden. Beachten Sie auch, dass die Zellen aktiviert werden, wenn Sie die Zellen ausfüllen.

Neue Funktionen kurz zusammengefasst

Die verschiedenen Funktionen werden in diesem Video kurz erklärt.

 

 

Inventor 2023 ist Teil der Product Design & Manufactoring Collection, ebenso wie beispielsweise AutoCAD Plant 3D.

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